Tipps

Kontraste

Ein Ausflug

in die Theorie, kann aber  auch praxistauglich in der Fotografie umgesetzt werden.

Viele dieser Kontraste finden wir in der Natur, sie begleiten uns im täglichen Leben. Wir finden Motive oder dargestellte Stimmungen als harmonisch andere  wiederum spannungsgeladen. Jeder Zustand  kann mittels verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten suggeriert  werden - plakativ oder subtil.

Farben und Kontraste

sind wichtige Gestaltungsmittel in der Fotografie und können sehr gut Emotionen vermitteln. Die Bildwirkung ist stark abhängig von den gewählten Farben oder Graustufen, dem Helligkeits- und Sättigungsgrad  der Farben, aber auch von der Größe und Verhältnis  der Flächen zueinander.

Werden Farben und Farbkontraste  bewußt angewendet, sollte man die gegenseitige Wirkung abschätzen und interpretieren können. Ein kleiner Flecken Gelb auf Schwarz wirkt nun mal anders anders als  zwei kräfige Farben nebeneinander im ähnlichen Verhältnis. Farben können sich gegenseitig verstärken oder abschwächen.

Die Grenzen verschwimmen oft, Fotos bestehen NICHT nur aus einem Gestaltungselement und einem Kontrast!

Bei fast allen Farbkombinationen  kommt mehr als ein Farbkontrast zur Wirkung und diese überlagern sich auch in ihrer Wirkung. Farbangaben, wie z.B. Rot (oder jede andere Farbe) enthalten auch ein sehr breites Spektrum von Farbnuancen. Auch das persönliche Empfinden von Farben spielt eine Rolle, so kann die Interpretationsmöglichkeit  von z. B. Violett  auch sehr  unterschiedlich ausfallen.  Für den Bereich der Farbkontrasten sind hier vor allem die Farbordnungssysteme von Goethe und Itten von Bedeutung, welche sich von moderneren Farbordnungssystemen deutlich unterscheiden.

Manche dieser Kontraste zwingen sich förmlich auf, werden oft intuitiv verwendet. andere sind schon etwas subtiler und nicht immer gleich erkennbar und werden bewußt eingesetzt. Werden zwei oder mehr Farben  zueinander eingesetzt  erzeugen sie abhängig  von ihren wahrgenommenenen Eigenschaften, ihrer Zusammenstellung  und uanbahängig von welchem Farbsystem eine ganz andere neue Wirkung.

Wichtig: Wenn man weiß wie etwas funktioniert  kann man es gut für seine Vorhaben einsetzen, Das bedeutet aber nicht, daß man seine Bilder nach diesen Gestaltungselementen umsetzen muß. Oft bezieht man sich diese Gestaltungselemente aber genauso intuitiv ein, weil man dieser Art von Kontrasten auch immer wieder begegnet, diese gewohnt sind und ja auch persönliches Empfinden dafür  oder eine persönliche Neigung dazu entwickelt hat.

 

Johannes Itten hat einen  Farbkreis  entwickelt auf welchen die folgenden Farbkontraste basieren.

drei Grundfarben
Blau,Gelb,Rot
drei Sekundärfarben , welche aus der Mischung der drei Grundfarben entstehen:
Grün (Gelb + Blau), Violett (Blau + Rot), Orange (Rot + Gelb)
den Tertiärfarben , welche durch die Mischung je einer Sekundärfarbe mit einer Grundfarbe entstehen:
Blaugrün,Blauviolett,Purpurrot, Orangerot, Dunkelgelb, Hellgrün

Der Farbe-an-sich-Kontrast

Der Farbe-an-sich-Kontrast (auch Farbe-zu-Farbe-Kontrast, Buntkontrast oder Farbton-Kontrast) entsteht, sobald mindestens drei reine, leuchtende Farben, die im Farbkreis relativ weit auseinander liegen, aufeinandertreffen.

Den einfachsten und stärksten Kontrast bilden die drei Primärfarben (Magenta-)Rot, Gelb und (Cyan-)Blau,oft ergänzt durch Grün. Er ist  in seiner Wirkung sehr bunt, auffallig und Kräftig., assoziert wird mit diesem Kontrast: grell und laut. Die Kombination aus  meheren Farbtönen kann jedoch schnell aufdringlich und schrill wirken. btw: Man kann dem Entgegenwirken  indem man zum Beispiel  Helligkeit un Sättigung  verändert.

Komplementärkontrast

Komplementär-Kontrast beschreibt die Wirkung zweier Farben, die in Ittens Farbkreis  gegenüber liegen. Durch Ihre Gegensätzlichkeit steigern sich Komplementärfarben gegenseitig. Da sich die Komplementärfarbpaare gegenseitig steigern, kommt jede Farbe voll zur Wirkung.Der Kontrast zwischen zwei komplementären Farben wirkt sehr lebendig.

Ein Beispiel wäre:,Fotografieren in der blauen Stunde kombiniert mit dem warmen Kunstlicht. Die kalt wirkenden blauen Farbtöne harmonieren perfekt mit dem warmen, orangen Licht der Kunstbeleuchtung.

Komplementäre Farbpaare

Gelb - Violett, Blau - Orange, Rot - Grün,........

Quantitätskontrast - Flächenkontrast

Der Quantitätskontrast (Proportionskontrast oder Mengenkontrast) beschreibt mehr das Verhältnis der Flächengröße von zwei oder mehreren Farbflächen zueinander. Er entsteht durch die Gegenüberstellung von vielen und wenigen oder großen und kleinen Flächen.
Die unterschiedlichen Mengenanteile können Spannung und Lebendigkeit erzeugen.

Wenn diese in bestimmten Verhältnissen vorliegen, ist die optische Wirkung der Farben gleich intensiv und wird daher als harmonisch empfunden. Beispielsweise entspricht ein Teil Orange zwei Teilen Blau und ein Teil Gelb etwa drei Teilen Violett oder ein Teil Rot und einem Teil Grün.
Das Verhältnis der Farbenmengen ist daher von Bedeutung für die Gesamtwirkung des Fotos .

Warme und helle Farbtöne wie Rot, Orange und Gelb dominieren gegen kalte und dunklere Farben leichter durch als umgekehrt.

Der Quantitätskontrast kann alle anderen Farbkontraste in ihrer Wirkung dämpfen.

Es gibt ausgewogene Mengenverhältnisse bei Komplememntärfarben in Bezug auf die Leuchtkraft: Gelb:Violett 1:3, Orange:Blau 1:2 und Rot:Grün 1:1.

Qualtitätskontrast

oder Intesitätskontrast oder Sättigungskontrast oder auch Bunt-zu-Unbunt-Kontrast genannt.

Eine reine, bunte, leuchtende Farben neben einer  getrübten, gebrochenen, stumpfen Farbe.  Der Kontrast entsteht durch Unterschiede in der Farbintensität. Der Qualitätskontrast beschreibt also  die unterschiedliche Wirkung von Farben hinsichtlich ihrer Sättigung.

Den einfachsten, stärksten und wichtigsten Qualitätskontrast bildet z. B. die reine, leuchtende Farbe Rot neben einem gleich hellen Grau.

Der Helligkeitskontrast oder der Hell-Dunkel-Kontrast

Der Helligkeitskontrast oder der Hell-Dunkel-Kontrast ist wahrscheinlich der bekannteste Kontrast und eines der beliebtesten Gestaltungselemente.  Er entsteht  durch die unterschiedliche Farbhelligkeit von Farben.

Den stärksten Hell-Dunkel-Kontrast bilden die unbunten Farben Schwarz und Weiß. Helle Farben  treten nach vorne  und dunkle eher in den Hintergrund.

Hell-Dunkel-Kontraste sind für die Gestaltung von Printmedien wie auch für die Bildschirmgestaltung der wichtigste Kontrast. Zwischen Weiß und Schwarz lassen sich eine Vielzahl von Grautönen erzielen.

Hell-Dunkel-Kontraste beziehen sich aber nicht nur auf Schwarz und Weiß mit deren Graustufen sondern auch auf alle anderen Farben, die in ihrer Helligkeit untereinander unterschiedlich sind. So sind auch innerhalb der bunten Farben helle Farben (z.B. Gelb) und dunkle Farben (z.B. Violett oder Blau) differenzierbar.

Obwohl die Helligkeit das erste Unterscheidungsmerkmal in der Farbwahrnehmung ist, fällt es im Allgemeinen schwer, die Helligkeit von Farbtönen zu unterscheiden .

Ein niedriger Kontrast ist, wenn das Bild keine großen Unterschiede zwischen hell und dunkel aufweist. Dieser Kontrast übermittelt Ruhe, Harmonie, Ausgeglichenheit.

Simultankontrast

Der Simultankontrast beschreibt , welche Wechselwirkung Farben aufeinander haben. Ein und dieselbe Farbe wirkt unterschiedlich, z.B. vor einem dunklen Hintergrund heller und vor einem hellen Hintergrund dunkler, auch verändert sich die Farbintensität und eine Farbe wirkt farbiger oder unbunter.

Besonders stark treten Simultankontraste auf, wenn nicht genau komplementäre Farben gewählt werden, sondern welche die nach Ittens Farbkreis genau daneben liegen, d.h. wenn folgende Farben gegenübergestellt werden, z.B.:

Rot nicht Grün sondern -> Gelbgrün oder Blaugrün

Violett nicht gelb, sondern ->gelbgrün oder gelborange

Die Wirkung lässt sich noch weiter steigern, wenn durch die Flächegröße gleichzeitig ein Quantitätskontrast erreicht wird.

Der Kalt-Warm-Kontrast

Der Kalt-Warm-Kontrast löst unterschiedliche und subjektive Empfindungen aus.

Farben ,die den Eindruck  von Kühle  erzeugen werden mit Farben , die den Eindruck  von Wärme erzeugen kombiniert,

Dominiert die kalte Farbe  oder dominiert die warme Farbe ?

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